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Sonja Sieger ist als Lead-Auditorin für unterschiedlichste Kunden unterwegs. Im Interview berichtet sie von ihrer Leidenschaft für den Beruf und ihren Karriereweg bei TÜV Hessen. 

Frau Sieger, ist die Arbeit als Auditorin Ihr Traumberuf?

Sonja Sieger: Auf den Beruf der Auditorin im Bereich Prüfwesen war ich zu Beginn meiner beruflichen Laufbahn noch nicht fokussiert. Im Rückspiegel betrachtet passt dieser Beruf allerdings wie der Deckel auf den Topf. Denn ein wichtiges Merkmal meines Traumberufs war von Beginn an, die Arbeit mit Menschen. Gleichzeitig hatte ich das sehr naive Bedürfnis, die Welt ein kleines bisschen zu einem besseren Ort zu machen. Und genau darum geht es im Alltag einer Auditorin: die unternehmerische Welt immer ein kleines bisschen besser zu machen und niemals aufzuhören, besser zu werden. Philip Rosenthal hat einmal gesagt, „wer aufhört, besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein.” Genau das spiegelt das Wesen meiner Prüftätigkeit wider und ist auch der Antrieb meines eigenen Tuns.

 

Wie kam es zu Ihrem Einstieg bei TÜV Hessen?

Sonja Sieger: Arbeitgeber und Arbeitnehmer – es muss einfach passen! Vor meinem Einstieg bei TÜV Hessen war ich in einem Klinikgroßkonzern für das Qualitätsmanagement, den Aufbau von Teams und das interne Prüfwesen zuständig. Die Stellenanzeige „Auditor (m/w) Gesundheitswesen gesucht“ ist nur durch Zufall auf meinem Schreibtisch gelandet, denn eigentlich war ich zu dieser Zeit nicht auf der Suche nach einem neuen Arbeitgeber. Aber als ich die Stellenanzeige gelesen habe, dachte ich sofort: DAS bin ich! Und nach dem Vorstellungsgespräch war klar: gesucht und gefunden.

 

Wie lief Ihre Karriere bei TÜV Hessen bis jetzt?

Sonja Sieger: Seit 1. Oktober 2012 bin ich bei TÜV Hessen und ich bin schon ein bisschen stolz darauf, bereits etwa einen Monat später die Zulassung und Akkreditierung als Auditorin erlangt zu haben, zunächst zur Norm AZAV. In ähnlicher Geschwindigkeit folgte die Zulassung für weitere Normen und das erste Audit, dass ich eigenständig durchführen durfte. Seit dieser Zeit bin ich als Lead-Auditorin in zahlreichen Branchen, etwa dem Gesundheits- und Sozialwesen, Rehabilitation und Bildung, operativ tätig. Im Laufe der Jahre durfte ich mir weitere Prüfverfahrenskompetenzen aneignen und auch mein eigenes Know-how in Schulungsangeboten weitergeben.

Als im Jahr 2020 Deutschland dann von der weltweiten COVID-19 Pandemie heimgesucht wurde, hatte ich die Idee für ein ganz neues Prüfverfahren. Ich habe mich relativ früh gefragt, wie Menschen beispielsweise bei einem Restaurantbesuch auf einen Blick erkennen können, dass sie dort relativ gut geschützt sind. Damit war die Idee für das Qualitätssiegel „Geprüfter Infektionsschutz COVID-19“ geboren, die wir im Team kontinuierlich weiterentwickelt haben. Ende 2020 wurde diese Idee intern bei TÜV Hessen sogar ausgezeichnet und mir die fachliche Leitung für die neu entstandene Produktgruppe „Hygiene & Infektionsschutz“ übertragen. Aber am meisten freut mich, dass wir bis heute zahlreiche Unternehmen und Betriebe im Kampf gegen das Coronavirus unterstützen konnten.

 

Was macht Ihnen am Job am meisten Spaß?

Sonja Sieger: Mein Job ist unglaublich vielfältig und – für Außenstehende klingt es vielleicht komisch – sehr kreativ. Unternehmen und Organisationen bestehen aus Menschen und es macht mir große Freude immer wieder neue Kontakte zu knüpfen und eine Kommunikationsebene zu finden, auch wenn das manchmal eine Herausforderung ist. Als Auditorin stoße ich Verbesserungen an und begleite die Unternehmen in ihrer Entwicklung. Aus diesen Erfahrungen lerne ich auch immer wieder etwas Neues und wachse an den verschiedenen Aufgaben. Daher bin ich TÜV Hessen für die durch diesen Beruf gemachte persönliche Entwicklung sehr dankbar.

 

Welchen Rat geben Sie Frauen, die neu bei TÜV Hessen einsteigen wollen?

Sonja Sieger: Immer mutig sein beziehungsweise bleiben und einfach mal machen. Denn es „könnte ja gut werden!“

 

Warum ist der International Women’s Day relevant?

Sonja Sieger: Es ist wichtig, dass wir Frauen uns und unser „Tun“ zeigen dürfen. Und das sollten wir auch tun. Einerseits, um unsere Stärken zu zeigen. Andererseits, um zu zeigen, dass Männer und Frauen gleichermaßen „sein können“. Ich finde es super, dass Männer und Frauen unterschiedlich sind. Denn männliche und weibliche Gedanken, Strategien, Stärken und Schwächen bedeuten doch auch, dass Männer und Frauen voneinander lernen und profitieren können.