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Während eines Gewitters kann ein Blitz innerhalb von Sekunden hohe Schäden verursachen. Blitzschutzanlagen schützen Personen, Gebäude und Technik vor der Gefahr. Wie hoch der Schutzfaktor ist, erkennen Drohnen schnell und effizient. 

Blitze habe eine enorme Energie: Bei einem Einschlag fließt für den Bruchteil einer Sekunde ein Strom von rund 30.000 Ampère. Ebenso gewaltig ist der Wert für die gemessene Temperatur. Die Luft um die Entladung herum wird auf 30.000 Grad Celsius erwärmt und dehnt sich explosionsartig aus. 

Im Jahr 2021 registrierte der Siemens Blitzatlas rund 491.000 Blitzeinschläge, ein deutlicher Anstieg zum Vorjahr. Deutschlandweit lag der Durchschnittswert bei 1,4 registrierten Einschlägen pro Quadratkilometer. Ein Blitz schlägt zumeist in die höchste Erhebung ein, etwa einen Mast oder ein hohes Gebäude. Daraus entstehen jährlich Schäden in Millionenhöhe. Die Blitzbilanz 2020 des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) weist für 2020 eine Schadenssumme von 260 Millionen Euro aus.

 

Blitzschutz in der Industrie

Der GDV beruft sich bei seiner Schadenssumme auf Leistungen der Hausrat- und Wohngebäudeversicherung. Aber wie sieht es mit dem Blitzschutz von industriellen Anlagen aus? Große Windräder oder Industrieschornsteine ziehen Blitze an und sind zumeist gut gesichert. Doch auch weniger sichtbare Anlagen benötigen Schutz vor dem Einschlag, zum Beispiel Kläranlagen. Hier erhöhen die große Fläche und die weit reichende Vernetzung das Risiko. „In Kläranlagen muss man die Explosionsgefahr von Methangas berücksichtigen“, erklärt Alexander Knaus, Geschäftsfeldleiter Elektro- und Gebäudetechnik von TÜV Hessen. „Umso wichtiger ist ein reibungslos funktionierender Blitzschutz.“

Zur Gefährdungsbeurteilung von Einschlägen werden Gebäude in Blitzschutz-Klassen unterteilt. Je nach Bedrohung und zu erwartendem Schaden erhöhen sich die Anforderungen an den Schutz, um das Risiko von Schäden an Gebäuden und Anlagen zu reduzieren. Der Aufbau einer Blitzschutzanlage ist dabei vom Prinzip zumeist gleich. Eine Fangeinrichtung hat die Aufgabe, den Blitzstrom außerhalb des Gebäudes einzufangen und auf mehrere Strompfade zu verteilen. Die Ableitung leitet anschließend den aufgeteilten Blitzstrom vom Dach an der Gebäudeaußenseite Richtung Erdung. Dort wird der Strom großflächig an das umliegende Erdreich verteilt.

Für neue Gebäude sind zudem Fundamenterdungsanlagen eine Pflicht. Dabei werden blitzstromtragfähige Leitungen aus Stahl bereits vor dem Betonieren verlegt und in regelmäßigen Abständen mit der Armierung verbunden. Zum Aufbau einer gut funktionierenden Blitzschutzanlage ist die für diese Arbeiten die Hinzuziehung eines Blitzschutzsachverständigen unbedingt empfehlenswert.

 

Blitzschutzprüfung mit Drohne

Ob die installierte Blitzschutzanlage bei einem Einschlag wie gewünscht funktioniert, muss regelmäßig überprüft werden. Denn die Verbindungen der einzelnen Maschen-Abschnitte, Fangeinrichtungen, Ableitungen und Funkenstrecken sollten vorhanden, richtig montiert und in einem einwandfreien Zustand sein. Witterungseinflüsse oder äußere Schäden können die Funktion einer Blitzschutzanlage beeinträchtigen. „Die Schwachstellen sitzen meistens auf dem Dach“, berichtet Alexander Knaus. „Eine Überprüfung ist bei einem Flachdach noch relativ einfach, aber auch hier kann es spezielle Aufbauten geben, an die man schlecht herankommt.“ Bei Industrieanlagen oder Giebeldächern ist eine Überprüfung ähnlich schwierig und nur mit viel Aufwand möglich.

Für die Kontrollen auf einem schwer zugänglichen Dach sind umfassende Absicherungen der Prüfer notwendig. Häufig muss extra ein Baugerüst aufgestellt werden. Doch es geht auch einfacher. „Eine Prüfung mit einer Drohne ist viel schneller und unkomplizierter“, sagt Alexander Knaus „Anlagenbetreiber sparen sich viel Aufwand bei der Vorbereitung und auch der laufende Betrieb wird mit einer Drohnenprüfung viel weniger beeinträchtigt.“

 

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