Sustainability

Qualitätsmanagement entwickelt Unternehmen weiter.

Die ISO 9001 ist in der aktuellen 2015er Version von der absoluten Kundenorientierung abgerückt und fordert jetzt zur Betrachtung der „interessierten Parteien“ auf – ein deutlicher Fortschritt, denn dazu gehören ganz weit vorne natürlich auch die Mitarbeiter eines Unternehmens. In vielen Unternehmen wird die Mitarbeiterorientierung schon seit vielen Jahren gelebt, weil man um die vielen Vorteile weiß. In anderen Unternehmen noch nicht.

Was bringt Mitarbeiterorientierung dem Unternehmen?

Viele Mitarbeiter wünschen sich, dass sie an der Lösung der sie betreffenden Probleme direkt mitwirken können. Dies ist nicht nur aus Sicht der Mitarbeiter verständlich, sondern diese verfügen auch über ein enormes Erfahrungswissen sowie Ideen- und Problemlösungspotential, was kein Unternehmen ungenutzt lassen sollte. Denn die Einbindung von Mitarbeitern in die Lösung von Problemen erhöht ganz deutlich die Entscheidungsqualität.

Doch durch die Einbindung der Mitarbeiter in Entscheidungsfindung wird nicht nur kurzfristig die Entscheidungsqualität verbessert, sondern der Mitarbeiter fühlt sich wertgeschätzt und empfindet es als positiv, dass er sich direkt einbringen kann und seine eigene Arbeit mitgestalten kann. Langfristig steigern Sie damit auch das Qualitätsbewusstsein der Mitarbeiter und deren Bereitschaft zu eigenverantwortlichem und anforderungsgerechtem Handeln.

Betroffene zu Beteiligten machen!

Natürlich können in einem Unternehmen alle Entscheidungen von Führungskräften erarbeitet und gelöst werden, doch langfristig wird dies eher zu Problemen führen. Denn Veränderungen, die die Mitarbeiter selbst geplant haben und an deren Entscheidung sie auch beteiligt waren, werden sie eher akzeptieren, als mit einer Lösung von oben „beglückt“ zu werden - selbst wenn die Lösung identisch sein sollte.

Und wenn wir jetzt an dieser Stelle mal einen Schritt zurück gehen, sehen wir einen weiteren Vorteil. Denn vor solch einer Lösung bzw. Entscheidung steht ja immer auch ein Problem, auf welches sich die Lösung dann bezieht. Und wo werden die Probleme und Schwachstellen am ehesten erkannt? Genau dort, wo sie auch auftreten! Und dann sind wir wieder bei den Mitarbeitern, die täglich in den Prozessen des Unternehmens tätig sind. Entweder die akzeptieren wie selbstverständlich diese Probleme und Schwachstellen oder sie versuchen diese zu beheben. Dafür aber ganz wichtig ist die Problemkultur im Unternehmen. Im Endeffekt ist der Mensch einfach auch ein Stück weit ein Gewohnheitstier. Hat er schon verschiedene (mögliche) Probleme gemeldet und daraufhin wurde nicht oder mit (seiner Meinung nach bescheidenen) Lösungen von oben reagiert, dann ist die Wahrscheinlichkeit dafür, dass er weitere Probleme kommuniziert, relativ gering. Wenn er allerdings die positive Erfahrung gemacht hat, dass auf (mögliche) Probleme mit sinnvollen Lösungen reagiert wurde, die vielleicht noch in Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern erarbeitet wurden, dann geht er beim nächsten Problem wieder davon aus und wird es tendenziell eher kommunizieren als verschweigen.

Frühzeitige Informationen

Natürlich können nicht in alle Entscheidungen etc. die Mitarbeiter mit eingebunden werden. Es werden natürlich viele Entscheidungen ohne sie getroffen bzw. gibt es äußere Einflüsse ohne jede Einflussmöglichkeit. In diesem Fall gehört es allerdings auch zur Mitarbeiterorientierung dazu, seine Mitarbeiter frühzeitig und möglich umfassend über entsprechende relevante Themen zu informieren. Auch diese Vorgehensweise zeigt, dass man die Mitarbeiter wichtig und deren Interesse Informationen frühzeitig zu erhalten ernst nimmt.

Mitarbeiterorientierung ist ein Marathon, kein Sprint

Fachliche Qualifikationen kann man einem Mitarbeiter direkt beibringen. Wenn Sie bei einem Mitarbeiter eine bestimmte Kompetenz benötigen, dann schicken Sie ihn vielleicht zu einem Wochenseminar und wenn Sie den Seminaranbieter richtig gewählt haben und der Mitarbeiter nicht nur körperlich anwesend war, dann hat er auch die Kompetenz erworben.

Doch machen wir uns nichts vor, im Bereich der Mitarbeiterorientierung können Sie nicht einfach mitteilen „Ab sofort hören wir aktiv auf die Mitarbeiter und binden diese wenn möglich in Entscheidungsfindungsprozesse mit ein.“ Naja, mitteilen können Sie das schon, es wird ganz einfach nur nichts bringen. Sie müssen es dem Mitarbeiter zeigen, damit er Ihnen dies auch so abnimmt. Und Sie müssen es ihm umso länger zeigen, umso länger dies bisher im Unternehmen nicht praktiziert wurde. Denn damit sind wir wieder beim Begriff des Gewohnheitstieres, was wir ab diesem Moment positiv nutzen können. Die Mitarbeiter haben über Jahre hinweg „gelernt“, dass es im Unternehmen keine Mitarbeiterorientierung gibt. Allerdings kann man ihnen in den nächsten Jahren zeigen, dass diese Zeiten Geschichte sind. Und glauben Sie mir, die Mitarbeiter werden sich daran gewöhnen und es auch gutheißen.  


Der Autor: Michael Thode ist Gründer und Mitinhaber der Lösungsfabrik Thode und Partner. Die Lösungsfabrik unterstützt kleine und mittelständische Unternehmen bei der Einführung und Anpassung eines Qualitätsmanagementsystems. Besonderer Wert wird dabei auf individuelle Lösungen gelegt, die dem Unternehmen auch einen Vorteil bringen.


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